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Alles, was Sie über die Steuerreform wissen müssen

01.12.2025

Mit der Steuerreform 2026 kündigt sich eine der bedeutendsten steuerlichen Anpassungen der letzten Jahre an. Ziel der Reform ist es, Steuerpflichtige zu entlasten, Bürokratie abzubauen und die steuerliche Systematik an moderne Lebens- und Arbeitsverhältnisse anzupassen. Auch wenn noch nicht alle Details abschließend verabschiedet sind, zeichnet sich bereits jetzt ein klares Bild davon ab, was auf Arbeitnehmer, Selbstständige und Unternehmen zum Jahreswechsel zukommt.

Steuerliche Entlastungen für breite Bevölkerungsschichten

Ein zentrales Element der Reform ist die spürbare Entlastung kleiner und mittlerer Einkommen. Der Einkommensteuertarif soll in mehreren Stufen angepasst werden. Geplant ist eine stärkere Progressionsmilderung, die vor allem Menschen mit mittlerem Einkommen zugutekommt. Der Grundfreibetrag soll angehoben werden, ebenso der Kinderfreibetrag – jeweils mit dem Ziel, inflationsbedingte Mehrbelastungen auszugleichen und das Nettoeinkommen zu stärken.

Auch der Werbungskostenpauschbetrag und weitere Pauschalen sollen erhöht und dynamisiert werden, um künftig regelmäßig an Preisentwicklungen angepasst zu werden. Dadurch sollen Steuerpflichtige automatisch profitieren, ohne jedes Jahr einzelne Nachweise erbringen zu müssen. Gleichzeitig soll das Steuerrecht durch weniger Einzelfallregelungen übersichtlicher und anwendungsfreundlicher werden.

Digitalisierung und Vereinfachung im Fokus

Ein weiteres zentrales Anliegen der Steuerreform 2026 ist die Förderung der Digitalisierung. Die elektronische Steuererklärung soll weiterentwickelt und vereinfacht werden. Vorgesehen ist, dass bestimmte Daten automatisch vorausgefüllt bereitgestellt werden – etwa Beiträge zur Rentenversicherung, Krankenversicherung oder Lohnabrechnungen. Damit sollen nicht nur Fehlerquellen reduziert, sondern auch die Bearbeitungszeiten beim Finanzamt verkürzt werden.

Für Arbeitnehmer bedeutet das künftig weniger Aufwand bei der Erklärung, für Unternehmen ergeben sich Erleichterungen bei der Lohnabrechnung und beim Meldewesen. Gleichzeitig ist geplant, bestimmte Pflichtveranlagungen zu vereinfachen oder sogar entfallen zu lassen, wenn die Einkommen unterhalb einer gewissen Schwelle bleiben. Auch die Einführung eines digitalen Steuerkontos für Bürgerinnen und Bürger ist vorgesehen, über das Bescheide, Rückzahlungen und Anträge zentral verwaltet werden können.

Änderungen für Unternehmen und Selbstständige

Für Unternehmen und Selbstständige bringt die Reform sowohl Chancen als auch neue Anforderungen. Die geplante Einführung eines einheitlichen steuerlichen Rechnungsformats sowie die Verpflichtung zur elektronischen Rechnungsstellung (E-Rechnung) ab einem bestimmten Umsatzvolumen wird den administrativen Aufwand verändern. Ziel ist ein durchgängiger digitaler Datenfluss zwischen Unternehmen und Finanzverwaltung – inklusive Voranmeldungen und Steuerbescheiden.

Zudem ist eine stärkere Vereinheitlichung der Abschreibungsvorschriften geplant. Kleine und mittlere Unternehmen sollen von vereinfachten Abschreibungsregelungen profitieren, insbesondere bei Investitionen in Digitalisierung, Klimaschutz und Ausbildung. Gleichzeitig könnten bestimmte steuerliche Sonderregelungen entfallen, um das System klarer und effizienter zu gestalten.

Auch für Soloselbstständige und Freiberufler sind Erleichterungen vorgesehen, etwa bei der Gewinnermittlung oder der Buchführungspflicht, wenn bestimmte Umsatz- oder Gewinngrenzen nicht überschritten werden.

Was Sie jetzt tun sollten

Die Steuerreform 2026 bringt zahlreiche Änderungen mit sich – einige begünstigend, andere verpflichtend. Es empfiehlt sich, rechtzeitig zu prüfen, wie sich die neuen Regelungen auf die eigene Situation auswirken. Arbeitnehmer sollten ihre Freibeträge und steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten neu bewerten. Unternehmen und Selbstständige sollten frühzeitig analysieren, welche technischen oder prozessualen Anpassungen notwendig werden – insbesondere im Hinblick auf die digitale Rechnungsstellung, neue Meldepflichten oder Abschreibungsmodelle.

Wer vorbereitet ist, kann nicht nur Fehler vermeiden, sondern die neuen Regelungen gezielt für sich nutzen. Besonders für mittelständische Betriebe und Selbstständige lohnt es sich, rechtzeitig mit der steuerlichen Planung für das kommende Jahr zu beginnen.

Als erfahrene Steuerberaterin begleite ich Sie gerne durch die anstehenden Veränderungen. Ob private Steuererklärung oder unternehmerische Steuerstrategie – gemeinsam sorgen wir dafür, dass Sie gut aufgestellt und steuerlich optimal vorbereitet ins neue Jahr starten.